22. Februar 2022
Stehen Japan-Aktien nun vor dem heißersehnten Comeback?

Japan-ETF: Das Land des Lächelns ist zurück

Der TOPIX galt bislang als wenig beachtet. Doch Anlegerinnen und Anleger sollten den markbreiten Index aus Japan nicht außer Acht lassen.

Japan ist zurück auf dem Wachstumspfad. Vergangenes Jahr wuchs die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft um 1,7 Prozent zum Vorjahr. Es war das erste Wachstum seit drei Jahren. Japan durchlief im vergangenen Jahr eine sog. „Wellblechkonjunktur“, umschrieben die Analysten der Hamburger Sparkasse (Haspa) den ökonomischen Werdegang im vergangenen Jahr. Dem Einbruch zu Jahresbeginn sei ein starkes zweites Quartal und ein erneuter kräftiger Rückgang im Sommer gefolgt. Im Schlussquartal habe das Bruttoinlandsprodukt Japans dann wieder kräftig zugelegt.

Die unregelmäßige Entwicklung ist der Corona-Pandemie mit seinen wiederkehrenden Infektionswellen geschuldet. Wegen der erneuten Ausbreitung der Virus-Variante droht dem Land nun auch ein schwacher Jahresauftakt. Die Hamburger Analysten erwarten dennoch ein Wachstum von 2,0 Prozent in diesem Jahr. Die Bank of Japan selbst bleibt zuversichtlicher und rechnet mit einem BIP-Plus von 3,8 Prozent.

Hohe Kurszuwächse voraus?

Die Unternehmen in Japan schlagen sich trotz Lieferengpässen auf den Weltmärkten und der zähen Pandemie wacker. In der fast abgeschlossenen Berichtssaison zum vergangenen Quartal steigerten die im breiten TOPIX-Index versammelten Titel ihre Profite in Summe um elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Umsätze legten um acht Prozent zu. Angesichts der robusten Berichtssaison sowie der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung sollte sich das an der Börse auszahlen. Naoki Kamiyama, Chefstratege beim Vermögensverwalter Nikko Asset Management, erwartet für dieses Jahr doppelt so hohe Kurszuwächse der TOPIX-Firmen wie 2021.

Insbesondere in drei Punkten wolle sich das Land nach vorne entwickeln: In der Finanz- und Coronapolitik, einer Börsenreform und im Exportbereich. Letzteres werde für die japanische Wirtschaft den Experten zufolge dieses Jahr eine besonders wichtige Rolle spielen. Als besonders positiv könne man die starke Nachfrage aus den USA werten. „Bleibt die US-Nachfrage auch 2022 robust, so könnten japanische Unternehmen ihre überschüssige Liquidität dazu nutzen, die Produktion von Exportgütern zu steigern“, schreiben die Analysten.

Japan-ETF mit ordentlicher Rendite

Wer den japanischen marktbreiten Index TOPIX vor diesem Hintergrund als aussichtsreich betrachtet, kann über ein Investment nachdenken. Wer die geplante Reform an der Tokioter Börse, die ausländischen Anlegern einen gezielteren Zugang zum japanischen Markt ermöglichen soll, nicht abwarten will, kann sich schon jetzt unkompliziert mit einem ETF, wie dem Amundi Japan Topix UCITS ETF (WKN: A2H58W), positionieren. Der ETF bündelt 235 Titel aus dem Universum des TOPIX, und kostet jährlich 0,48 Prozent. Zu den größten Positionen zählen Toyota, Sony und Mitsubishi. In diesem Jahr gab der ETF um 2,5 Prozent nach. Die Performance auf Sicht von fünf Jahren liegt bei gut fünf Prozent p. a. Aktuell sind im Produkt von Amundi 511 Mio. Euro investiert.