Source: Lage in China ist besser als es der Stimmung entspricht
Die makroökonomische Situation der chinesischen Volkswirtschaft ist besser als es die aktuelle Stimmung an den internationalen Finanzmärkten erwarten lässt.
Denn die jüngsten Daten aus dem Reich der Mitte sind nicht so schlecht bzw. nicht so stark manipuliert, wie es den Bedenken vieler Investoren entspricht. Zu dieser Einschätzung kommt das Multi-Asset-Research-Team von Source ETF, einem der führenden Anbieter von Exchange Traded Products (ETPs) in Europa. Die Source-Experten haben dazu einen Bericht mit dem TitelChina in Pictures erstellt, der jetzt vorgelegt wird. Darin werden zahlreiche Bedenken und Argumente auf ihre Stichhaltigkeit hin untersucht und zu fast 80 informativen Grafiken zusammengefasst. Manche der Daten, die dafür verwendet werden, umfassen mehr als 1.000 Jahre.
Paul Jackson, Head of Multi-Asset Research bei Source, sagte hierzu: „China zählt nunmehr zu den größten Volkswirtschaften der Welt, deren Kaufkraft der westlichen Welt geholfen hat, über die Rezession hinwegzukommen, die auf die Finanzkrise folgte. Diese Entwicklung hatte jedoch offensichtlich ihren Preis, und die Folgen sind nicht nur in China, sondern überall an den internationalen Kapitalmärkten zu spüren. Allerdings muss gesagt werden, dass die Daten aus China selbst bei näherer Betrachtung gar nicht so schlecht aussehen.“
Die Ergebnisse des Berichts über den Status der chinesischen Volkswirtschaft lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Das Positive:
- Die Daten aus China sind nicht so schlecht, bzw. nicht so stark manipuliert, wie viele meinen.
- Die Banken finanzieren sich zu 90 % durch Einlagen und die Kapitalquoten sind akzeptabel.
- China finanziert sich selbst und verfügt über ein hohes Auslandsvermögen.
- Bei Bedarf könnten die Wechselkursreserven und erhöhte Staatsverschuldung ein großes „schwarzes Schuldenloch“ füllen.
Das Negative:
- Die Gesamtschulden (230 Prozent des BIP) könnten sowohl das Wachstum beschränken als auch ein systemisches Risiko darstellen.
- Der Unternehmenssektor hat innerhalb von sechs Jahren für einen Anstieg der Schulden im Gegenwert von 50 Prozent des BIP gesorgt.
- Seit 2008 wurden Schulden im Gegenwert von 40 Prozent des BIP über Kapital außerhalb des Bankensektors finanziert.
Das Unangenehme:
- Der chinesische Yuan (CNY) ist teuer und könnte gegenüber dem US-Dollar abwerten.
- Chinesische Aktien sind nicht mehr teuer. Aber aufgrund der jüngsten, eingeleiteten politischen Maßnahmen ist Vorsicht geboten.
- Es ist unwahrscheinlich, dass China den Rohstoffmärkten zur Hilfe kommt.
„Während sich die chinesische Wirtschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgekühlt hat, war es beruhigend zu sehen, dass die im Land erhobenen Daten zuverlässiger zu sein scheinen als viele denken“, so Jackson, „Dies erhöht unser Vertrauen in die Einschätzung der weiterhin grundsätzlich positiven Aussichten für chinesische Vermögenswerte sowie die Auswirkungen, die Chinas Entwicklung auf die internationalen Finanzmärkte hat.“
Hier können Sie die Studie: „Pictures of China“ herunterladen.