20. September 2023

ROUNDUP: Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert schraubt Margenziel nach oben

JANDELSBRUNN (dpa-AFX) - Der Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert (Profil) hat seine Margenprognose für dieses Jahr erhöht. Weil die Preise beim Materialeinkauf deutlich langsamer als erwartet gestiegen seien, werde das Unternehmen im laufenden Jahr profitabler als zuletzt erwartet, teilte Knaus Tabbert am Mittwoch in Jandelsbrunn mit. Die seit Herbst 2020 an der Börse notierte Aktie legte um fast zehn Prozent zu.

Gemessen am Umsatz will Knaus Tabbert im laufenden Jahr 8,5 Prozent bis 9,0 (Vorjahr: 6,7) Prozent vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (Ebitda) verdienen. Bisher hatte das Unternehmen eine Marge von 7,5 Prozent bis 8,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Zudem konkretisierte der Vorstand seine Umsatzprognose auf 1,35 Milliarden bis 1,45 Milliarden Euro. Das wäre ein starker Zuwachs, nachdem Knaus Tabbert im vergangenen Jahr erstmals die Milliardengrenze überschritten hatte. Die bisherige Prognose hatte lediglich von einem "starken Umsatzwachstum" gesprochen.

Der aktualisierten Prognose zufolge rechnet der Konzern jetzt mit einem bereinigten operativen Gewinn zwischen rund 115 Millionen Euro und etwas mehr als 130 Millionen Euro. 2022 hatte Knaus Tabbert etwas mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt und operativ rund 70 Millionen Euro verdient.

Die Knaus-Tabbert-Anteile legten am Mittwoch im frühen Handel bis zu fast zehn Prozent auf 57 Euro zu. Das Unternehmen wird damit mit fast 600 Millionen Euro bewertet. Großaktionäre sind die beiden Investmentgesellschaften H.T.P. Investments und Catalina Capital Partners, die 41 Prozent beziehungsweise 25 Prozent halten.

Der Kurs liegt damit aber immer noch leicht unter dem Ausgabepreis von 58 Euro. In den ersten Monaten nach dem Börsen-Debüt war es für den Kurs bis auf mehr als 70 Euro nach oben gegangen, bevor er dann im vergangenen Sommer bis auf 23 Euro abstürzte. Von diesem Rückschlag konnte sich die Aktie allerdings zuletzt deutlich erhöhen.

Experte Rizk Maidi vom Investmenthaus Jefferies bestätigte nach der Anhebung des Margenziels seine Kaufempfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 68 Euro. Während das konkretisierte Umsatzziel für 2023 auf dem Niveau der mittleren Markterwartung liege, dürfte das neue Ziel für die operative Gewinnmarge dazu führen, dass Analysten ihre Erwartungen hier nach oben schrauben werden.

Er ist mit Blick auf die weitere Entwicklung der Aktie nicht der einzige Optimist. Derzeit raten alle neun von Bloomberg erfassten Analysten zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 77 Euro - wobei die Spanne von 66 Euro bis 94 Euro reicht./zb/jcf/mis