3. Mai 2023

ROUNDUP: Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 reduziert Verlust

BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 (Profil) hat zum Jahresstart seinen Verlust eindämmen können. Während das Unternehmen deutlich weniger Autos an Händler verkaufen konnte, stieg die Zahl der verkauften Autos an Privatkunden. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte der Berliner Konzern am Mittwoch. Eine anfangs gute Stimmung für die Aktie wich allerdings zusehends Ernüchterung.

Nachdem die Aktie im frühen Handel deutlich zugelegt hatte, drehte sie etwas später ins Minus. Zuletzt notierte das Papier mit 6,852 Euro um den Vortagesschluss. Das Rekordtief hatte der Wert im vergangenen Oktober bei 5,41 Euro markiert. Kurz nach dem Börsengang im Februar 2021 war die Aktie auf dem Rekordhoch noch 56,76 Euro wert gewesen. In diesem Jahr müssen die Anleger bisher ein Minus von rund 12 Prozent verkraften.

Im ersten Quartal schrumpfte der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 47,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 25,1 Millionen Euro, wie das im SDax <DE0009653386> notierte Unternehmen mitteilte. Im Gesamtjahr soll der Fehlbetrag auf 60 bis 90 Millionen Euro zurückgehen. 2022 war der operative Verlust von 107 auf 165,6 Millionen Euro angeschwollen. Auto1 investiert seit dem Börsengang viel in den Aufbau des Geschäfts mit Privatkunden unter der Marke Autohero.

Beim Absatz hingegen plant das Unternehmen weiterhin vorsichtig - in diesem Jahr sollen 625 000 bis 690 000 Autos verkauft werden, davon 65 000 bis 70 000 über Autohero. Im ersten Quartal ging der Absatz um sieben Prozent auf 157 106 Fahrzeuge zurück, davon 18 079 Autos bei Privatkunden - ein Plus von fast einem Viertel. Der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Dabei entwickelt sich der Abstand von Ankaufspreisen zu Verkaufspreisen vor allem bei Autohero für das Unternehmen erfreulich. Im ersten Quartal lag das Rohergebnis je Fahrzeug bei 1349 Euro, fast doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Im Großhandel mit den Autohändlern lag der Rohertrag mit 769 Euro nur etwa halb so hoch wie im Privatkundengeschäft.

Unterm Strich stand im ersten Quartal ein Minus von rund 44 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von knapp 67 Millionen Euro im Vorjahr./mne/men/stk