Was ist das Klumpenrisiko?

Wie du mit der richtigen Risikostreuung Klumpenrisiken vermeidest


Du hast sicher schon oft Geschichten gehört, in denen jemand sein ganzes Geld in Aktien eines einzigen Unternehmens investiert hat und damit reich geworden ist. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das als enormes Risiko. Denn: Geht das Unternehmen pleite, ist das gesamte investierte Geld weg.

Damit das nicht passiert und du trotzdem langfristig attraktive Renditen bei geringem Risiko erzielen kannst, solltest du bei deiner Geldanlage auf eine ausreichend große Risikostreuung bzw. Diversifikation achten. Doch auch wenn deine Anlagen an der Börse breit über verschiedene Unternehmen, Branchen, Anlageklassen, Währungen und Regionen gestreut sind, kann es trotzdem zu ungewollten Konzentrationen in deiner Geldanlage kommen: den sogenannten Klumpenrisiken. 

Was Klumpenrisiken sind, wie man sie erkennt und vermeidet - das und vieles mehr wollen wir in diesem Ratgeber erklären.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles zum Klumpenrisiko auf einen Blick

  • Definition: Das Klumpenrisiko ist das Risiko hohe Verluste zu erleiden. Es entsteht, wenn Anlegerinnen und Anleger ihr Vermögen zu konzentriert oder größtenteils in nur eine Anlageform investieren.

  • Anlageklassen: Ein Klumpenrisiko kann bei allen Anlageklassen entstehen, wenn die Risikostreuung nicht ausreichend ist. Unabhängig davon, ob in Aktien, ETFs, Fonds oder Immobilien angelegt wird.

  • Risiko vermeiden: Eine ausreichende Diversifikation und das Investieren in viele unterschiedliche, nicht in Korrelation zueinander stehende Wertpapiere, Anlageklassen, Branchen, Währungen und Länder, kann Klumpenrisiken vermeiden.

  • Diversifikation: Eine breit gestreute Investition, eingebettet in eine ausgeglichene Vermögensaufteilung, kann das Risiko von Konzentrationen verringern und das Risiko eines Totalverlustes mindern.

Was ist ein Klumpenrisiko?

Definition: Was ist ein Klumpenrisiko?

Das Klumpenrisiko ist ein erhöhtes Risiko bei der Geldanlage. Es entsteht, wenn Anlegerinnen und Anleger ihr Geld zu stark auf einzelne Unternehmen, Branchen, Regionen, Währungen oder Anlageklassen konzentrieren, womit die Korrelation ihrer Anlagen erhöht wird. Somit wäre der Gesamtwert des Portfolios zu sehr von der Entwicklung eines einzelnen oder einiger weniger Wertpapiere abhängig.

Ein Beispiel wäre, wenn  Anlegerinnen und Anleger das gesamtes Geld in Aktien eines einzigen Unternehmens investiert, dieses pleite geht und es zum Totalausfall kommt. Eine gut diversifizierte Anlage im Rahmen einer ausgewogenen Asset Allocation kann das Klumpenrisiko minimieren und das Ausfallrisiko reduzieren. 

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In welchen Anlageklassen kann ein Klumpenrisiko auftreten?

In welchen Anlageklassen kann ein Klumpenrisiko auftreten?

Ein Klumpenrisiko kann bei jeder Anlageform entstehen, wenn das Anlageportfolio nicht ausreichend breit diversifiziert ist. Die fehlende oder unzureichende Risikostreuung ist also die Ursache des Klumpenrisikos. Viele Anlegerinnen und Anleger unterschätzen die Gefahr von Klumpenrisiken und konzentrieren ihr Vermögen oft zu stark auf einzelne Anlageklassen oder Unternehmen.

Im Folgenden schauen wir uns folgende Anlageklassen und Anlagemöglichkeiten genauer an:

Da Klumpenrisiken überall, z.B. bei der Geldanlage in Aktien, Anleihen, ETFs, Immobilien, Rohstoffe und Fonds, auftreten können, ist es immer wichtig, auf eine ausreichend breite Diversifikation zu achten.

Klumpenrisiken können das Risiko deines Gesamtportfolios erhöhen

Martin Vogt, extraETFMartin Vogt, Education & Content Manager
Um Klumpenrisiken zu vermeiden, musst du sie zuvor erkennen. Deshalb ist es wichtig, sich bereits vor jeder Investition genau über die Anlageprodukte, deren Anlagestrategie und die Risikostreuung deiner Investitionen zu informieren. So lassen sich z.B. bei der Geldanlage in ETFs viele Klumpenrisiken bereits frühzeitig auf den jeweiligen ETF-Profilseiten von extraETF aufspüren.
Martin Vogt, Education & Content Manager

Anlegen in verschiedenen Regionen: Klumpenrisiko bei Immobilien

Immobilieninvestitionen sind bei vielen Anlegerinnen und Anlegern sehr beliebt, da sie als eine vergleichsweise sichere und rentable Anlageform gelten. Allerdings sollte bei Immobilien das Klumpenrisiko im Auge behalten werden. Dieses entsteht besonders, wenn man sein gesamtes Vermögen in eine einzige Immobilie investiert oder es nur in Immobilien aus derselben Region oder Branche anlegt.

Ein Beispiel: Stell dir vor, du hast dein gesamtes Geld in eine Wohnung in einer bestimmten Stadt investiert. Tritt dann eine Wertminderung deiner Immobilie ein, wie ein Mietpreisverfall, eine Naturkatastrophe oder der Leerstand deiner Wohnung, bist du mit deinem gesamten Investment betroffen.

Deshalb empfiehlt es sich, in verschiedene Immobilien an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Nutzungsarten zu investieren und auch andere Anlageklassen in die Geldanlage miteinzubeziehen. So streust du dein Risiko deutlich. Einen hohen Grad an Diversifikation kannst du in deinem Depot, z.B. mit entsprechend breit gestreuten ETFs, Fonds und Immobilien-Aktien erreichen, die sich meist über einen Sparplan bequem und günstig besparen lassen.

Streuung auf mehrere Branchen und Unternehmen: Klumpenrisiko bei Aktien

Aktien gelten als eine beliebte Anlageform, um hohe Renditen zu erzielen. Durch eine zu hohe Konzentration des Vermögens auf einzelne Unternehmen, Regionen oder Branchen können jedoch Klumpenrisiken entstehen. So wärst du im Falle einer Insolvenz des Unternehmens, oder auch in Krisen innerhalb einer Region oder Branche, von hohen Verlusten unverhältnismäßig stark betroffen.

Deshalb ist es wichtig, das Risiko deiner Geldanlage breit zu streuen, indem du z.B. in ETFs investierst, die eine ausreichend breite Diversifikation am Aktienmarkt bieten. Auch die zusätzliche Einbeziehung weiterer Anlageklassen kann sinnvoll sein. Mit einer so breiten Streuung über verschiedene Unternehmen, Branchen, Regionen, Anlageklassen und Währungen, lässt sich das Risiko von ETFs langfristig erheblich senken.

Reicht die Risikostreuung von Fonds und ETFs zur Vermeidung von Klumpenrisiken?

Fonds und ETFs sind eine gute Möglichkeit, das Risiko der Anlegerinnen und Anleger bei der Geldanlage zu reduzieren. Schließlich ist mit ihnen im Vergleich zu einzelnen Aktien ganz einfach ein hohes Maß an Diversifikation möglich, die das Risiko durch Streuung deutlich reduzieren kann. Allerdings unterliegen auch Fonds und ETFs den Wertschwankungen an der Börse.

Wer beispielsweise nur in bestimmte Länder- oder Branchen-ETFs investiert, ist von der Branche oder dem Land abhängig und trägt das damit verbundene Risiko. Im Falle einer Krise der Branche oder des Landes, können Anlegerinnen und Anleger dann aufgrund dieses Klumpenrisikos auch hier hohe Verluste erleiden.

Damit das nicht passiert, lohnt es sich schon vor der Entscheidung für ein langfristiges Investment, z.B. über einen ETF-Sparplan, Klumpenrisiken frühzeitig zu erkennen und auf eine ausreichend breite Diversifikation zu achten. 

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Gibt es ein Klumpenrisiko beim MSCI World?

Beispiel: Gibt es ein Klumpenrisiko beim MSCI World?

Auch bei ETFs auf den beliebten MSCI World Index, gibt es Klumpenrisiken. So kann es besonders durch die hohe Gewichtung der USA zu Verlusten kommen, sollte das Land in eine Krise geraten. Und auch Schwellenländer und Small Caps sind nicht enthalten. Deshalb ist es wichtig sein Portfolio weltweit breiter und gleichmäßiger zu diversifizieren, um das Risiko von ETFs langfristig zu reduzieren.

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Quelle: extraETF - Der MSCI World Index hat ein hohes Klumpenrisiko bei amerikanischen Aktien. 

Um das Risiko zu reduzieren, sollten Anlegerinnen und Anleger nicht nur auf den MSCI World Index setzen, sondern auch andere ETFs in Betracht ziehen, die breiter in verschiedene Branchen, Länder und Währungen investieren. So kann eine bessere Risikostreuung im Portfolio erreicht werden. Es ist immer ratsam, die Diversifikation des eigenen Portfolios zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um Klumpenrisiken zu minimieren.

Klumpenrisiko erkennen und vermeiden

Ein Klumpenrisiko kann für Anlegerinnen und Anleger ein großes Problem darstellen, wenn sie ihre Investments zu stark auf ein Unternehmen, eine Anlageklasse, eine Region oder Währung konzentrieren. Ziel ist es, das Gesamtrisiko zu minimieren, das Portfolio möglichst breit zu diversifizieren und auf eine ausgewogene Streuung der Geldanlage zu achten. 

Im Rahmen einer ausgewogenen Asset Allocation empfiehlt es sich zudem auch über verschiedene Anlageklassen hinweg zu streuen, die möglichst wenig in Korrelation zueinander stehen.

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Fazit:
Klumpenrisiken bei der Geldanlage vermeiden

Klumpenrisiken können bei der Geldanlage schnell entstehen, ohne das Anlegerinnen und Anleger es bemerken. Das kann das Gesamtrisiko des Portfolios erheblich erhöhen, weswegen Klumpenrisiken in jedem Fall frühzeitig erkannt und vermieden werden sollten.

Statt in Aktien einzelner Unternehmen zu investieren und sich dem Risiko eines Totalverlustes auszusetzen, können Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio breit diversifizieren. Das geht einfach, kostengünstig und risikoarm mit weltweit anlegenden, breit gestreuten ETFs, einer langfristigen Anlagestrategie und einer ausgewogenen Asset Allocation.

 

Wir beantworten dir weitere Fragen rund um Klumpenrisiken