ETFs oder Aktien: Was ist der Unterschied?

In ETFs oder lieber in einzelne Aktien investieren?


Viele Anlegerinnen und Anleger stellen sich die Frage, ob sie lieber in ETFs oder in einzelne Aktien investieren sollten. Beide Anlageformen haben ihre Vor- und Nachteile. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Aktien und ETFs zu verstehen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Wir zeigen, warum sich eine Investition in einzelne Aktien und ETFs nicht gegenseitig ausschließt und worin genau der Unterschied besteht.

Das Wichtigste in Kürze:
Den Unterschied zwischen Aktien und ETFs besser verstehen

  • ETFs: Exchange Traded Funds sind Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. ETFs bilden die Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Index passiv nach, was nur geringe Kosten verursacht. Ein weiterer Unterschied zwischen aktiven Fonds und ETFs ist, dass ETFs die Rendite eines Marktes zum Ziel haben.

  • Aktien: Eine Aktie verbrieft den Anteil an einem Unternehmen. Mit dem Kauf von Aktien, wirst du zur Miteigentümerin bzw. zum Miteigentümer des Unternehmens. Damit hast du oft auch Anrecht auf eine Gewinnausschüttung (Dividende) und ein Stimmrecht.

  • Aktienfonds: Aktiv verwaltete Fonds sind ein Bündel aus Wertpapieren – in diesem Fall von Aktien. Ein Fondsmanagement versucht durch die aktive Auswahl von Aktien den Markt zu übertreffen, was allerdings mit höheren Gebühren verbunden ist.

Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Aktien?

Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Aktien?

Der Unterschied zwischen ETFs und Aktien besteht darin, dass Aktien Wertpapiere sind, die einen Anteil an einem Unternehmen darstellen. ETFs sind hingegen Körbe von verschiedenen Vermögenswerten, wie z.B. Aktien, und können passiv ganze Indizes oder Märkte abbilden. Bekannte Indizes sind etwa, der Deutsche Aktienindex (DAX) oder der MSCI World.

Hier nun eine Übersicht, der wesentliche Unterschiede zwischen ETFs und einer einzelnen Aktie näher beleuchtet:

Der Unterschied zwischen ETFs und Aktien erklärt

Im Gegensatz zum Kauf einer einzelnen Aktie, haben Anlegerinnen und Anleger mit ETFs die Möglichkeit, in hunderte oder sogar tausende Unternehmen gleichzeitig zu investieren. Durch die Investition in zahlreiche Titel ist das Risiko von ETFs diversifiziert und damit meist geringer.

Einzelaktien hängen dagegen von der Wertentwicklung eines Unternehmens ab. Damit ist das Risiko eines Totalverlusts deutlich höher, falls dieses pleite geht.

ETFsAktien
Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Fund“, was sich in etwa mit börsengehandelten Indexfonds übersetzen lässt. ETFs können Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder sogar eine Kombination aus allen dreien enthalten. Ihre Preise werden durch den zugrunde liegenden Wert ihrer Vermögenswerte bestimmt.Aktien sind Eigentumsanteile an einem Unternehmen, die an einer Börse gehandelt werden. Wenn du also eine Aktie eines Unternehmens wie Apple kaufst, wirst du zur Miteigentümerin oder zum Miteigentümer. Aktionärinnen und Aktionäre werden damit meist auch bestimmte Rechte – wie z. B. ein Stimmrecht – zugetragen.

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Wann lohnen sich Einzelaktien?

Wann lohnen sich Einzelaktien?

Einzelaktien können sich für Anlegerinnen und Anleger lohnen, die gezielt in bestimmte Branchen oder Unternehmen investieren möchten und eine hohe Risikotragfähigkeit mitbringen. Besonders wichtig ist aber ein großes Maß an Zeit, welches für die Bewertung von Unternehmen, der näheren Beschäftigung mit dem Geschäftsmodell und dem Management sowie den Kennzahlen aufgewendet werden kann.

Um die breite Streuung, die ein ETF von Hause aus mitbringt, müssen sich Anlegerinnen und Anleger bei Einzelaktien allerdings selbst kümmern. Andernfalls würden sie Gefahr laufen, alles auf eine Karte zu setzen oder unnötige Klumpenrisiken einzugehen. Gerade letzteres kann schnell passieren, wenn Aktien ausgewählt werden, die in Korrelation zueinander stehen.

Das Risiko von ETFs, zu wenig oder zu einseitig gestreut zu sein, ist weitaus geringer, dass sie passiv einen bestehenden Index abbilden. Allerdings lässt sich neben Welt-Aktien-ETFs auch in bestimmte ETFs, die individuelle Branchen, Themen oder Anlagestrategien, abbilden investieren. Dabei handelt es sich allerdings trotz breiterer Streuung als bei einer einzelnen Aktie, um eine Sektorwette, die für gewöhnlich mit einem höheren Risiko, geringerer Streuung, etwas höheren Gebühren und Klumpenrisiken verbunden ist. 

Lieber Aktien oder ETFs? Es muss nicht immer schwarz oder weiß sein!

Anlegerinnen und Anleger müssen sich nicht zwingend zwischen Aktien und ETFs entscheiden. Schließlich kann das jeweilige Sparziel, die Risikotragfähigkeit oder der Anlagehorizont individuell sehr unterschiedlich sein. So verschieden die einzelnen Anlageformen und deren Eigenschaften auch sind, so können sie sich in vielen Fällen mitunter auch gut ergänzen.

Mit Blick auf den Unterschied zwischen aktiven Fonds und ETFs wird deutlich, dass es selbst professionellen Fondsmanagerinnen und Fondsmanagern, die Aktien aktiv kaufen und verkaufen um eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen, meist nicht gelingt, ihre Vergleichs-ETFs langfristig zu schlagen. Dennoch kann mit einer Core-Satellite-Strategie ein Welt-Aktien-ETF als Kern des Investments (Core) mit einem oder mehreren Satelliten aus Themen-ETFs oder einzelnen Aktien kombiniert werden. So lässt sich von den Vorteilen aus beiden Welten profitieren, auch wenn höheren Chancen auch höhere Risiken gegenüberstehen. Die Anpassung der Gewichtung der einzelnen Bestandteile sollte daher der persönlichen Risikotragfähigkeit entsprechen. In jedem Fall gilt aber, dass sich Anlegerinnen und Anleger vor jeder Form der Geldanlage intensiv mit dieser beschäftigen und nur in das investieren, was sie auch verstehen.

Mit der Core-Satellite-Strategie lassen sich ETFs und Aktien kombinieren

Franz Rieber, extraETFFranz Rieber, Head of Product extraETF.com
Zwar fahren Anlegerinnen und Anleger mit weltweit gestreuten Aktien-ETFs langfristig meist besser - wer aber auf eigene Akzente und Themen beim Investieren nicht verzichten möchte, kann zusätzlich einzelne Aktien und Themen-ETFs in sein Portfolio aufnehmen. Den höheren Risiken, die ein solches Core-Satellite-Portfolio mitbringen kann, sollten sich Anlegende aber bewusst sein.
Franz Rieber, Head of Product extraETF.com

Bevor Aktien oder ETFs gekauft werden, sollten Anlegende sich folgende Fragen stellen:

  • Möchte ich ein höheres Risiko eingehen oder diversifiziert investieren?
  • Wie lange möchte ich mein Geld anlegen und wie viel Zeit möchte ich investieren?
  • Wieviele Erfahrungen an der Börse habe ich bereits gesammelt?

Ob ETFs oder einzelne Aktien für eine Geldanlage in Frage kommen, hängt also stark von den individuellen Zielen und der Risikobereitschaft der Anlegenden ab. In der folgenden Übersicht haben wir die Unterschiede zwischen ETFs und einzelnen Aktien komprimiert zusammengestellt:

 ETFsAktien
AnlagehorizontMindestens 15 JahreUnbestimmt
DiversifikationBereits in sich diversifiziertAnlage in einzelne Unternehmen
RenditechancenETFs bilden die Wertentwicklung der Indizes ab und entwickeln sich damit wie der MarktAnlegerinnen und Anleger versuchen den Markt zu schlagen
RisikoAufgrund der Diversifikation wird das Risiko deutlich reduziertHöheres Totalausfallrisiko durch Konzentration auf Einzelwerte
Zeitaufwand & VorkenntnisseETFs sind auch für Anfängerinnen und Anfänger geeignetDer Vermögensaufbau mit einzelnen Aktien ist komplizierter und erfordert Vorkenntnisse
KostenDie Kosten von ETFs sind sehr niedrig. Daher eignen sich diese auch gut für den langfristigen VermögensaufbauDurch den ständigen Kauf und Verkauf kann die Investition in einzelne Aktien sehr teuer werden

Fazit:
Fazit: Sind ETFs oder einzelne Aktien besser?

Ob das Investieren in ETFs oder einzelne Aktien besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen, da beide Anlageformen spezifische Eigenschaften sowie ihre Vorteile und Nachteile haben. Zudem können die Ziele der Geldanlage, der Anlagehorizont und die Risikotragfähigkeit der Anlegerin oder des Anlegers individuell sehr unterschiedlich sein. 

Ein Argument für den Kauf einzelner Aktien besteht darin, dass Anlegerinnen und Anleger gezielt in ausgewählte Unternehmen investieren können. Der Vorteil von ETFs ist genau das Gegenteil: Diversifikation. Zwar ist auch mit Einzelaktien eine Streuung möglich, allerdings ist eine ähnlich breite Aufstellung wie bei ETFs, mit weit höherem Aufwand und mehr Kosten verbunden. 

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