Investieren wie Ray Dalio Allwetter-Portfolio

Wie du das Allwetter-Portfolio mit ETFs umsetzt


Ray Dalio ist ein bekannter Hedgefonds-Manager und Gründer von Bridgewater Associates. Eine seiner bekanntesten Anlagestrategien ist die Allwetter-Strategie, die darauf abzielt, in unterschiedlichen Marktumfeldern stabile Renditen zu erzielen und das Risiko zu minimieren. Die Strategie basiert auf einer diversifizierten Allokation von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Gold. 

In diesem Leitfaden geben wir eine kurze Einführung in die Allwetter-Strategie von Ray Dalio und zeigen, wie du mit wenigen ETFs ein Allwetter-Portfolio aufbauen kannst.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles über die Allwetter-Strategie

  • Ray Dalio: Ray Dalio ist Gründer von Bridgewater Associates, einem der größten Hedgefonds der Welt. Er ist einer der Pioniere der „All Weather“-Strategie.

  • Hintergrund: Die Allwetter-Strategie zielt darauf ab, konsistente Renditen in unterschiedlichen makroökonomischen Umfeldern zu erzielen. 

  • Anlagestrategie: Die Allwetter‑Strategie investiert in vier Anlageklassen: Anleihen, Aktien, Rohstoffe und Gold. Diese Anlagen werden in einem diversifizierten Verhältnis zueinander gehalten, um das Risiko zu minimieren.

  • Rendite: Das Allwetter‑Portfolio von extraETF erzielte im Zeitraum Januar 2013 - April 2023 eine Rendite von 4,9 Prozent p.a. (nach Kosten der eingesetzten ETFs).

  • Einfache Nachbildung: Die Allwetter-Strategie von Ray Dalio lässt sich mit wenigen, breit diversifizierten ETFs einfach nachbilden.

Wer ist Ray Dalio?

Wer ist Ray Dalio?

Ray Dalio ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Hedgefonds-Manager und Philanthrop. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 19 Milliarden US-Dollar ist er einer der reichsten Menschen der Welt.

Ray Dalio gründete 1975 Bridgewater Associates, einen der größten Hedgefonds der Welt. Seine Worte finden bei Investorinnen und Investoren auf der ganzen Welt Gehör und so ist es nicht verwunderlich, dass er zu den 100 einflussreichsten Menschen zählt. Im Jahr 2011 trat Ray Dalio als CEO von Bridgewater zurück, steht dem Unternehmen aber weiterhin als Mentor zur Seite.

Nach seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft widmet er sich verstärkt wohltätigen Zwecken. Unter anderem schloss er sich der von Bill Gates und Warren Buffett gegründeten Initiative „The Giving Pledge“ an, die wohlhabende Menschen dazu ermutigt, einen Teil ihres Vermögens zu spenden.

Ray Dalio ist einer der Pioniere des „All Weather“-Investmentansatzes, bei dem ein diversifiziertes Portfolio aufgebaut wird, dass auf verschiedene makroökonomische Szenarien vorbereitet ist.

Auf unserem YouTube-Kanal gibt es eine Zusammenfassung dieses Beitrags.

Was ist die Allwetter-Strategie?

Was ist die Allwetter-Strategie?

Die Allwetter-Strategie (engl.: All Weather Strategy) ist eine Anlagestrategie, die von Ray Dalio und seinem Hedgefonds Bridgewater Associates entwickelt wurde. Es handelt sich um eine diversifizierte Portfoliostrategie, die darauf abzielt, in unterschiedlichen makroökonomischen Umfeldern konsistente Renditen zu erzielen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Wirtschaft und die Finanzmärkte in unterschiedlichen Phasen wie Inflation oder Deflation, Wachstum oder Rezession befinden können. Die Allwetter-Strategie zielt darauf ab, in all diesen Phasen relativ stabile Renditen zu erzielen.

Die Allwetter-Strategie investiert in vier Anlageklassen:

  • 55 % Anleihen
  • 30 % Aktien
  • 7,5 % Rohstoffe
  • 7,5 % Gold

Diese Anlageklassen werden in einem diversifizierten Verhältnis zueinander gehalten, um das Risiko zu minimieren und gleichzeitig eine angemessene Rendite zu erzielen.

Wie das Geld mit der Allwetter-Strategie auf die einzelnen Anlageklassen verteilt angelegt wird, veranschaulicht die folgende Grafik:

Die Anlagestrategie des Allwetter-Portfolio
Welche Rendite erzielt die Allwetter-Strategie?

Welche Rendite erzielt die Allwetter-Strategie?

Die Rendite der Allwetter-Strategie wurde von verschiedenen Finanzbloggern und von extraETF für unterschiedliche Anlagezeiträume nachgerechnet. Trotz der unterschiedlichen Betrachtungszeiträume kommen die Experten zu recht ähnlichen Renditeergebnissen. In der jüngeren Vergangenheit sind die Renditen allerdings etwas zurückgegangen. Ein Grund dafür könnte das bis vor kurzem bestehende niedrige Zinsniveau sein.

Berechnung von:Zeitraum:Rendite:
Tony Robbins1984 - 20139,7 % p.a.
Ben Carlson1972 - 20139,5 % p.a.
Ben Carlson1928 - 20137,2 % p.a.
extraETF2013 - 20234,9 % p.a.
Quelle: extraETF Research, Finanzblogger, Stand: 04/2023

Der amerikanische Bestsellerautor Tony Robbins hat folgende Renditen für die Allwetter-Strategie errechnet: Von 1984 bis 2013 gab es ein durchschnittliches Plus von 9,7 Prozent pro Jahr. 86 Prozent dieser Zeit waren für Anlegerinnen und Anleger positiv. Gab es Verlustjahre, lagen diese im Schnitt bei 1,9 Prozent. Im schlechtesten Fall betrug der Verlust 3,9 Prozent. Die Volatilität lag über den gesamten Zeitraum bei 7,6 Prozent.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch der amerikanische Autor und Blogger Ben Carlson (A Wealth of Common Sense). So zeigen seine Analysen für den Zeitraum von 1972 bis 2013 ganz ähnliche Werte. Im Durchschnitt wurden 9,5 Prozent pro Jahr erzielt, bei einer Schwankungsbreite von 7,9 Prozent. Der größte Verlust betrug 4,2 Prozent. Im Rückblick von 1928 bis 2013 ergibt sich ein jährlicher Gewinn von 7,2 Prozent. Und das, obwohl gleich zu Beginn dieser Periode der größte Börsencrash der Geschichte stattfand. Bei dieser Rückrechnung ist allerdings zu beachten, dass die Anlageklassen Gold und Rohstoffe nicht berücksichtigt wurden. Diese Anlageklassen waren damals nicht ohne weiteres investierbar.

Das die Allwetter-Strategie auch in der jüngeren Vergangenheit funktionierte, zeigt eine mit ETFs umgesetzte Berechnung von extraETF. So erzielte das ETF-Musterportfolio „Allwetter-Portfolio von Ray Dalio“ im Zeitraum 01.01.2013 - 18.04.2023 eine Rendite von 64 Prozent bzw. 4,9 Prozent p.a. nach Kosten der eingesetzten ETFs.

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Investieren in die Allwetter-Strategie

Es ist nicht möglich, direkt in die Allwetter-Strategie von Ray Dalio zu investieren. Der Robo-Advisor Scalable Capital * bietet aber eine spezielle Allwetter-Strategie an. Man kann die Strategie aber auch mit verschiedenen ETFs selbst abbilden. Mit diesen ETFs investiert man dann in die verschiedenen Anlageklassen, entweder als Einmalanlage oder in Form eines ETF-Sparplans. Wie das genau geht, erklären wir dir im Folgenden.

ETF-Vorschläge für die Anleihenquote

Anleihen machen mit 55 Prozent den größten Teil des Allwetter-Portfolios aus. Ray Dalio setzt dabei zu 40 Prozent auf US-Staatsanleihen mit langen Laufzeiten zwischen 10 und 30 Jahren. Und zu 15 Prozent auf US-Staatsanleihen mit mittleren Laufzeiten von 7 bis 10 Jahren. Diese Anleihen sollten konstante laufende Erträge liefern und das Portfolio in schwachen Aktienmarktphasen stabilisieren.

Tipp: Europäische Anlegerinnen und Anleger sollten erwägen, den Anteil an US-Staatsanleihen durch europäische oder deutsche Staatsanleihen zu ersetzen. Damit kann das Währungsrisiko gegenüber dem US-Dollar eliminiert werden.

ETF-Vorschläge für die Aktienquote

Der Aktienanteil im Allwetter-Portfolio von Ray Dalio beträgt 30 Prozent. Dieser Anteil wird in Aktien aus den USA, Europa und den Emerging Markets investiert. Über ETFs kann strategiekonform in die Indizes S&P 500, MSCI USA Small Cap, STOXX Europe 600, MSCI Emerging Markets und MSCI Pacific investiert werden.

Tipp: Wem die Aufteilung auf diese verschiedenen ETFs zu kompliziert ist, kann auch auf ETFs setzen, die einen weltweiten Index wie den FTSE All-World oder den MSCI ACWI bzw. MSCI ACWI IMI abbilden. Ohne Schwellenländeranteil eignen sich ETFs auf den MSCI World oder den FTSE Developed Markets.

ETF-Vorschläge für die Rohstoffquote

Rohstoffe werden im Allwetter-Portfolio zu 7,5 Prozent eingesetzt. Sie sollen das Portfolio weiter diversifizieren und stabilisieren. Zudem können Rohstoffe als Inflationsschutz dienen.

Tipp: In unserem Allwetter-Musterportfolio verwenden wir den iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF. Es können aber auch andere breit diversifizierte Rohstoff-ETFs eingesetzt werden.

ETF Vorschläge für Gold

Der Goldanteil im Allwetter-Portfolio beträgt ebenfalls 7,5 Prozent. Gold dient hier als Sicherheitsanker und soll das Portfolio vor allem in Krisenphasen oder Phasen hoher Inflation schützen.

Tipp: Über physisch replizierende ETCs kann in Gold investiert werden. Wer dies nicht möchte, kann auch physisches Gold in Form von Goldmünzen oder Goldbarren erwerben. 

In unserem Allwetter-Musterportfolio verwenden wir Xetra-Gold. Es können aber auch andere Gold-ETCs mit einem Lieferanspruch auf Gold gewählt werden (z.B. Euwax Gold 2).

Die Wertentwicklung eines Allwetter-Portfolios kannst du auf extraETF verfolgen. Dafür haben wir ein spezielles Musterportfolio zusammengestellt. Das ETF-Musterportfolio „Allwetter-Portfolio von Ray Dalio“ kann hier eingesehen werden.

Vorteile des Allwetter-Portfolios

  • Diversifikation: Die Allwetter-Strategie investiert in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Gold, um ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Durch die breite Streuung werden Anlagerisiken reduziert.
  • Stabilität: Die Allwetter-Strategie wurde entwickelt, um stabilere Renditen in unterschiedlichen wirtschaftlichen Umfeldern zu erzielen, z.B. bei steigenden oder fallenden Zinsen, Inflation oder Deflation.
  • Inflationsschutz: Das Allwetter-Portfolio investiert in Rohstoffe, die als potenzieller Inflationsschutz dienen. Gold bietet zusätzliche Stabilität in aufkommenden Krisen.
  • Risikomanagement: Die Allwetter-Strategie legt großen Wert auf Risikomanagement. Ziel des Risikomanagements ist es, mögliche Verluste zu minimieren und die Risiken im Portfolio zu steuern.
  • Langfristigkeit: Die Allwetter-Strategie verfolgt eine langfristige Anlageperspektive und ist darauf ausgerichtet, über einen längeren Zeitraum konstante Renditen zu erzielen.

Nachteile des Allwetter-Portfolios

  • Geringere Renditen: Da die Allwetter-Strategie auf Risikomanagement und Diversifikation ausgerichtet ist, kann sie möglicherweise nicht die gleichen Renditen erzielen wie risikoreichere Anlagestrategien, insbesondere in Zeiten, in denen bestimmte Anlageklassen wie Aktien sehr gut abschneiden.
  • Abhängigkeit: Die Allwetter-Strategie basiert auf der Annahme, dass sich die Märkte und die Wirtschaftslage ähnlich wie in der Vergangenheit entwickeln werden. Wenn sich die Marktbedingungen jedoch ändern oder von historischen Mustern abweichen, kann dies die Performance der Strategie beeinflussen.
  • Volatilität: Obwohl die Allwetter-Strategie darauf abzielt, das Risiko zu minimieren, kann sie dennoch Schwankungen und Verlusten unterliegen, insbesondere in Zeiten von Marktstress oder -turbulenzen.
  • Gebühren: Wie bei anderen Anlagestrategien können auch bei der Allwetter-Strategie Gebühren anfallen, darunter Verwaltungsgebühren, Transaktionskosten und andere Kosten. Diese Gebühren können sich auf die Gesamtrendite des Portfolios auswirken.

Fazit:
Das Allwetter-Portfolio ist einfach mit ETFs umzusetzen

Die von Ray Dalio entwickelte Allwetter-Strategie ist eine diversifizierte Anlagestrategie, die darauf abzielt, in unterschiedlichen Marktumfeldern stabile Renditen zu erzielen und das Risiko zu minimieren. Dabei werden die Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Gold eingesetzt.

Zu den Vorteilen dieser Strategie gehören eine breite Diversifizierung, eine relativ geringe Volatilität und ein möglicher Inflationsschutz. Es gibt aber auch Nachteile. Dazu gehören potenziell niedrigere Renditen im Vergleich zu risikoreicheren Anlagestrategien oder die Abhängigkeit von historischen Marktbedingungen.

Mit einigen ausgewählten ETFs lässt sich die Allwetter-Strategie bereits sehr einfach im eigenen Depot umsetzen. Die Allwetter-Strategie eignet sich zudem sehr gut für größere Anlagebeträge. Mit einem ETF-Sparplan kann man aber auch mit kleineren Beträgen in den Vermögensaufbau einsteigen.

Wichtige Fragen zum Allwetter-Portfolio

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