ETFs für Anfängerinnen und Anfänger erklärt
So gelingt der Vermögensaufbau mit ETFs in Österreich.
In Zeiten von Niedrigzinsen und hoher Inflation vermehrt sich das Geld nicht von allein. Viele Anlegerinnen und Anleger beschäftigen sich daher zunehmend mit der Geldanlage in ETFs. In diesem Beitrag geben wir ETF-Einsteigerinnen und -Einsteigern nützliche Tipps, wie sie mit der ETF-Anlage möglichst einfach und bequem beginnen können – egal ob im Rahmen einer Einmalanlage oder in der Form eines ETF-Sparplans oder in einer Kombination davon.
Das Wichtigste in Kürze: ETF-Wissen für Anfänger:innen
Definition: Exchange Traded Funds (ETFs) sind Investmentfonds, die einen bestimmten Index wie den DAX Index oder den MSCI World Index abbilden.
Risiko: Durch die Anlage in zahlreiche Aktien oder Anlageklassen kannst du das Risiko deiner Geldanlage deutlich reduzieren. Aktien unterliegen hohen Schwankungen. Daher solltest du bei einer Investition in Aktien immer einen langfristigen Anlagehorizont einplanen.
Rendite: Die Rendite von ETFs ergibt sich aus der Entwicklung des zugrundeliegenden Index. Dieser kann je nach Marktentwicklung steigen oder fallen. Langfristig kannst du mit weltweiten Aktien eine Rendite von etwa 7 Prozent pro Jahr erwarten.
Kosten: Die Kosten von ETFs sind sehr niedrig. Daher eignen sie sich auch so gut für den langfristigen Vermögensaufbau. Je niedriger die Kosten deiner Geldanlage, desto mehr bleibt dir von der am Markt erzielbaren Rendite.
Investieren: In ETFs kannst du einmalig oder im Rahmen eines ETF-Sparplans investieren. Achte auf die Höhe der Ausführungskosten. Nutze unseren Broker-Vergleich oder den ETF-Sparplan-Vergleich, um die günstigsten Broker zu finden.
Diese Begriffe sollten ETF-Anfänger:innen kennen
Begriff | Erklärung |
---|---|
Börse | Marktplatz, auf dem Anlegerinnen und Anleger Wertpapiere kaufen und verkaufen können. |
Index | Ein Index ist ein Wertpapierkorb, der einen bestimmten Markt repräsentiert. Enthaltene Wert können bspw. Aktien, Anleihen, Währungen, Fonds oder auch Rohstoffe sei |
Aktienindex | Ein Aktienindex spiegelt den Aktienmarkt eines bestimmten Landes oder Börsensegmentes. |
Indexfonds | Indexfonds sind Fonds, die einen bestimmen Index möglichst exakt nachbilden. |
Anleihen | Eine Anleihe ist ein Wertpapier, das den Käufern das Recht auf Rückzahlung sowie Zinszahlungen garantiert. |
Aktien | Aktien sind Wertpapiere, die Anteile an einem Unternehmen verbriefen. Käuferinnen und Käufer werden mit dem Investment zum Miteigentümer bzw. Eigentümerin des Unternehmens. |
Rendite | Die Rendite ist der Ertrag einer Geldanlage, die du innerhalb eines Jahres erwirtschaftet hast. Der Prozentsatz sagt aus, in welchem Verhältnis der Gewinn zum angelegten Kapital steht. |
Total Expense Ratio | Die jährlichen Kosten von Investmentfonds werden in der Total Expense Ratio (kurt: TER) angegeben. Die Kennzahl findest du im Factsheet des ausgewählten ETFs. |
Diversifikation | Diversifikation bedeutet die Streuung der Geldanlage und damit die Verteilung möglicher Risiken. |
Video-Tipp für ETF-Anfänger
Markus Jordan, Gründer von extraETF, erklärt, wie man mit ETFs anfängt.
ETFs einfach erklärt
Bei ETFs (Exchange Traded Funds) handelt es sich um Indexfonds, die jederzeit an der Börse gehandelt werden können. Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Index, wie zum Beispiel dem MSCI World, möglichst exakt nach. Im Unterschied zu aktiven Investmentfonds benötigen ETFs kein Fondsmanagement, was sich positiv auf die Kosten und deine Rendite auswirkt.
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Sind ETFs für ETF-Einsteiger und Einsteigerinnen geeignet?
Ja! Denn: Wenn du als Anfängerin bzw. Anfänger in einen ETF investierst, wird dein Anlagebetrag auf unzählige Aktien verteilt. Bei ETFs, die den MSCI World Index abbilden, sind das beispielsweise um die 1.700 Aktien. Kommt dann ein Unternehmen aus dem Index in Schwierigkeiten und die Aktie fällt, ist das kein allzu großes Problem für dich. Zudem ist dein Kapital in verschiedene Länder, Regionen und Branchen investiert. ETFs stellen daher eine ideale Anlagemöglichkeit für Anfängerinnen und Anfänger dar.
ETFs bilden einen Index immer eins zu eins ab. Daher sind die laufenden Kosten von ETFs deutlich günstiger als beispielsweise bei aktiv verwalteten Fonds. Die Kosten von ETFs liegen im Schnitt bei einer Gesamtkostenquote (TER) von nur 0,25 Prozent pro Jahr. Günstige ETFs liegen sogar noch weit darunter. ETFs sind damit – nicht nur für Einsteigerinnen und Einsteiger – die kostengünstigste Lösung, breit gestreut in den Kapitalmarkt zu investieren.
Trotz der Kostenvorteile und hohen Renditechancen musst du dich dennoch darauf einstellen, dass bei weltweiten Wirtschaftskrisen auch ein ETF auf den MSCI World Index um 50 Prozent oder mehr fallen kann. Eine Investition in ETFs ist also immer langfristig zu sehen. Je länger dein Anlagehorizont, desto niedriger ist das Risiko, keine positive Rendite mit deiner ETF-Anlage zu verdienen.
ETFs, perfekt für den Einstieg geeignet
Schritt für Schritt in ETFs investieren
Das Thema Geldanlage und Aufbau von Vermögen erscheint gerade für ETF-Anfängerinnen und -Anfänger auf den ersten Blick ziemlich trocken und ganz schön komplex. Eine Fehleinschätzung, denn Vermögensaufbau mit ETFs macht sogar richtig Spaß!
So kannst du – auch als Anfängerin bzw. Anfänger – ganz einfach und bequem in ETFs investieren:
- Depot eröffnen
- Index auswählen
- Passenden ETF wählen
Wie das geht, erklären wir dir jetzt genauer:
Wie kann ich ein Depot eröffnen?
Um als Anfängerin bzw. Anfänger in ETFs investieren zu können, benötigst du ein Wertpapierdepot. Diese Depots werden von Banken und spezialisierten Wertpapierbrokern angeboten. In einem Depot werden deine gekauften ETFs dann für dich verwahrt. Die Banken berechnen dir für die Ausführung von Wertpapierkäufen Gebühren. Diese Gebühren können sich jedoch von Anbieter zu Anbieter zum Teil deutlich unterscheiden.
Tipp: Solltest du bereits ein Depot bei einer Direktbank besitzen, kannst du dich in unserem Broker-Vergleich über die Qualität des Angebots informieren. Eventuell macht es für dich Sinn ein neues, attraktiveres Depot zu eröffnen. Jetzt den Broker-Vergleich lesen!
Besonders günstig ist der ETF-Kauf bei sogenannten Neobrokern. Das sind spezialisierte Wertpapierbroker, die aufgrund ihrer Fokussierung auf den Handel von Wertpapieren besonders günstige Gebühren anbieten können. Die Handelsgebühren sind dort oft sogar kostenfrei oder es werden nur wenige Euro für die Anlage in ETFs berechnet.
Etwas teurer ist es bei klassischen Direktbanken oder Filialbanken. Dort kostet eine Wertpapierorder je nach Handelsvolumen zwischen 10 und 60 Euro. Dafür bieten diese Banken oft ein größeres Produktangebot und weitere Services wie ein Girokonto oder Kreditkarten an.
Tipp: Wir testen regelmäßig die Angebote der Wertpapierbanken. Auf Basis unseres aktuellen ETF-Broker-Vergleichs können wir für ETF-Anfängerinnen und -Anfänger die Angebote von Finanzen.net Zero *, Scalable Capital *, Trade Republic * und Flatex * empfehlen. Am besten schaust du dir die Angebote einmal in Ruhe an.
Die richtige Indexauswahl
Wie zuvor schon erläutert, beziehen sich ETFs immer auf einen Index. Da sich aber jeder Index unterscheidet, solltest du den Mechanismus der Indexzusammenstellung genau verstehen. Dabei gilt es, das Risiko einer Überkonzentration einzelner Aktien im Index zu vermeiden. Du solltest also immer einen Blick auf die Indexzusammensetzung werfen und darauf achten, dass der Indexanbieter eine Maximalgewichtung der einzelnen Wertpapiere eingeführt hat, um diese Konzentrationsproblematik zu minimieren.
Wir raten ETF-Einsteigerinnen und -Einsteigern, explizit auf Indizes zu setzen, die sich breit gestreut aus Aktien der Industrie- und Schwellenländer zusammensetzen. Damit wird das Kapital auf viele tausend Aktien verteilt und somit einzelne Länder- oder Branchenrisiken vermieden. Um diese ETF-Strategie umzusetzen, bieten sich zwei Indexkonzepte an.
ETF-Wissen für Anfängerinnen und Anfänger: Eine Anlage mit ein bis zwei ETFs reicht völlig aus, um langfristig einen sinnvollen Vermögensaufbau zu gestalten. Alternativ kannst du als Anfängerin bzw. Anfänger auch auf Portfolio-ETFs zurückgreifen. Dabei bist du zusätzlich noch in andere Anlageklassen wie Anleihen investiert.
Welche ETFs eignen sich für Anfängerinnen und Anfänger?
Derzeit sind rund 2.000 ETFs in Deutschland handelbar. Da stellt sich für ETF-Einsteigerinnen und -Einsteiger natürlich die Frage, welcher ETF für die Umsetzung der Sparplan- oder Einmalanlage am besten geeignet ist. Im Folgenden stellen wir sinnvolle ETFs vor, die im Rahmen eines ETF-Sparplans oder bei der einmaligen Anlage zum Teil sogar kostenfrei gekauft oder angespart werden können.
1. In nur einen ETF investieren
Bei der einfachsten Lösung mit nur einem ETF empfehlen wir nicht nur Anfängerinnen und Anfängern, auf den SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF oder den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF zu setzen. Die beiden ETFs decken mit circa 9.300 bzw. 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern rund 99 Prozent des Weltmarktes ab. Mehr Diversifikation geht nicht! Ihre Gewichtung fällt dabei zu 10 Prozent auf Schwellenländer und 90 Prozent auf Industrieländer.
Auch der SPDR MSCI ACWI UCITS ETF bietet Zugang zu Aktien aus Industrie- und Schwellenländern weltweit, enthält jedoch keine kleinen Unternehmen (Small Caps) mehr. Er umfasst trotzdem noch knapp 2.900 Werte und setzt sich aus 47 Länderindizes (23 aus entwickelten Märkten und 24 aus Schwellenmärkten) zusammen. Er eignet sich, um die Konzentration in erster Linie auf mittlere und große Unternehmen zu lenken.
2. Unsere Empfehlungen für ein Portfolio mit zwei ETFs
Wenn du über die Zusammenstellung der Industrie- und Schwellenländer selbst entscheiden möchtest, musst du wie zuvor beschrieben auf zwei Regionen-ETFs zurückgreifen.
Der iShares Core MSCI World UCITS ETF in Verbindung mit dem iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF bietet dir dann den Zugang zur Wertentwicklung der rund 1.500 größten Unternehmen aus 23 Industrienationen weltweit plus circa 3.200 große, mittlere und kleine Aktienunternehmen aus 24 Schwellenländern wie zum Beispiel China, Taiwan, Indien oder Brasilien. Durch die Aufteilung in zwei ETFs kannst du das Mischungsverhältnis zwischen Industrieländern und Schwellenländern selbst bestimmen.
Eine Alternative dazu ist die Kombination des Vanguard FTSE Developed World UCITS ETFs und dem Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF. Eine mögliche Aufteilung wäre es, 70 bis 60 Prozent in Industrieländer und die restlichen 30 bis 40 Prozent in Schwellenländer zu investieren. Damit würde sicher gegenüber der fertigen Welt-ETFs der Anteil der Schwellenländeraktien in deinem Portfolio allerdings deutlich erhöhen.
3. Die besten Portfolio-ETFs für Anfängerinnen und Anfänger
Eine weitere Möglichkeit für Anfängerinnen und Anfänger ist die Investition in einen Portfolio-ETF. Dabei investierst du auch in einen einzigen ETF, in diesem ETF befinden sich aber nicht einzelne Aktien, sondern verschiedene ETFs.
Der große Vorteil: Anstatt nur in Aktien zu investieren, legen Portfolio-ETFs dein Geld auch in Anleihen-ETFs an. Du bist also nicht zu 100 Prozent in Aktien investiert, sondern je nach gewähltem Portfolio-ETF nur zu 20 Prozent, 40 Prozent, 60 Prozent oder 80 Prozent. Damit kannst du das Risiko von hohen Kursverlusten weiter reduzieren und sparst dir zudem den Aufwand, selbst ein über verschiedene Anlageklassen gestreutes ETF-Portfolio zu erstellen.
Inzwischen sind diese Portfolio-ETFs auch sehr günstig. Die günstigsten ETFs der Anbieter iShares und Vanguard kosten gerade einmal 0,25 Prozent pro Jahr. Diese Kosten würden dir auch in etwa entstehen, wenn du ein ETF-Portfolio aus einzelnen ETFs selbst erstellst, allerdings wäre der Aufwand für dich wesentlich größer. Gerade für ETF-Einsteigerinnen und Einsteiger, die im Rahmen eines ETF-Sparplans mit dem Sparen beginnen, sind Portfolio-ETFs eine gute Alternative.
Aus der folgenden Tabelle kannst du einige Portfolio-ETFs entnehmen.
Fazit: So einfach können Anfänger:innen in ETFs investieren
In die weltweiten Aktienmärkte zu investieren, kannst du schon mit nur einem ETF. Der SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF oder der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF eignen sich dafür am besten. Wenn du dein Depot individuell zusammenstellen möchtest, greife auf zwei ETFs zurück und gewichte die Industrie- und Schwellenländer nach deinen Bedürfnissen. Wenn du es besonders einfach haben möchtest und zudem noch die Aktienquote an deinen Risikoappetit anpassen möchtest, dann sind Portfolio-ETFs eine gute Alternative für dich und deinen Vermögensaufbau.
Sobald du die Wahl der ETFs getroffen hast, prüfe vor dem Kauf zu welchen Gebühren die ETFs bei deinem Broker gehandelt oder angespart werden können. Nutze unseren ETF-Broker-Vergleich oder den ETF-Sparplan-Vergleich, um die günstigsten Broker zu finden.
Viel Erfolg bei deinem ETF-Einstieg!
Diese Fragen stellen sich nicht nur ETF-Beginnerinnen und Beginner
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